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AutorenbildGudrun und Mathias Mayer

Dauerbegünung im Weinberg: Ein Schritt zur Nachhaltigkeit und Biodiversität

Aktualisiert: 5. Juni


Dauerbegrünung im Weinberg ist eine Praxis, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, insbesondere im Kontext von Nachhaltigkeit und Biodiversität. Diese Methode umfasst das ganzjährige Begrünen der Rebzeilen und ist ein integraler Bestandteil der Permakultur, einer landwirtschaftlichen Philosophie, die auf nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung abzielt.


Ein zentraler Vorteil der Dauerbegrünung ist die Aktivierung des Bodenlebens. Durch die kontinuierliche Begrünung wird der Boden nicht nur vor Erosion geschützt, sondern auch mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Pflanzenwurzeln durchdringen den Boden, lockern ihn auf und verbessern die Bodenstruktur. Diese biologische Aktivität fördert die Vermehrung von Mikroorganismen, Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen, die essenziell für die Bodenfruchtbarkeit sind.



Ein weiterer bedeutender Aspekt ist der Lebensraum für Insekten. Dauerbegrünung schafft eine vielfältige Vegetationsdecke, die zahlreichen Insektenarten Nahrung und Schutz bietet. Dies ist besonders wichtig in Zeiten, in denen die Insektenpopulationen weltweit dramatisch zurückgehen. Ein lebendiger Weinberg mit blühenden Pflanzen zieht Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was nicht nur die Biodiversität fördert, sondern auch die Bestäubung der umliegenden Pflanzen verbessert.


Die Begrünung trägt zudem zum Humusaufbau bei. Humus ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit, da er Wasser und Nährstoffe speichern kann. Die organische Substanz, die durch die Pflanzenreste in den Boden gelangt, wird von Mikroorganismen zersetzt und in Humus umgewandelt. Ein humusreicher Boden kann mehr Wasser speichern, was besonders in trockenen Sommermonaten von Vorteil ist. Diese Wasserspeicherfähigkeit hilft den Reben, auch in Trockenperioden ausreichend mit Wasser versorgt zu sein.


Ein weiterer umweltfreundlicher Aspekt ist die Funktion als CO2-Speicher. Pflanzen nehmen während ihres Wachstums CO2 aus der Atmosphäre auf und binden es in ihrer Biomasse. Diese CO2-Speicherung trägt zur Reduktion des Treibhausgases in der Atmosphäre bei und leistet somit einen Beitrag zum Klimaschutz.


Die Vielfalt an Blumen und Pflanzen, die durch die Dauerbegrünung gefördert wird, durchbricht die Monokultur des Weinbergs. Eine bunte Mischung aus Gräsern, Kräutern und Blumen bietet nicht nur einen ästhetischen Genuss, sondern erhöht auch die Biodiversität. Unterschiedliche Schnitthöhen des Grases fördern verschiedene Tierarten, da unterschiedliche Pflanzen und Schnittmuster spezifische Lebensbedingungen für verschiedene Insekten, Vögel und Kleintiere bieten. Ein variantenreich gestalteter Weinberg kann so zu einem lebendigen Ökosystem werden.


Die Durchbrechung der Monokultur im Weinberg hat noch einen weiteren positiven Effekt: Sie bringt den Menschen, die dort arbeiten oder spazieren gehen, viel mehr Freude. Ein artenreicher und blühender Weinberg ist nicht nur produktiver, sondern auch ästhetisch ansprechender und bietet eine höhere Lebensqualität. Die Arbeit in einem solchen Umfeld wird als erfüllender und naturnäher empfunden, was sich positiv auf die Motivation und das Wohlbefinden der dort arbeiteten Menschen auswirkt.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dauerbegrünung im Weinberg zahlreiche ökologische und ökonomische Vorteile mit sich bringt. Sie aktiviert das Bodenleben, bietet Insekten einen Lebensraum, unterstützt den Humusaufbau, dient als Wasserspeicher und CO2-Speicher, fördert die Blumen- und Pflanzenvielfalt und durchbricht die Monokultur. Darüber hinaus erhöht sie die Freude und das Wohlbefinden der Menschen, die in den Weinbergen arbeiten oder sie besuchen. Dauerbegrünung ist somit ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren und lebenswerteren Weinbaukultur.


Wir, La Villa Mergo, verfolgen mit viel Aufwand das Ziel, einen solchen Lebensraum in unseren Weinbergen und Olivenhainen zu fördern. Denn ein weiterer noch nicht genannter Effekt ist, die Reben profitieren natürlich auch von der Vielfalt im Bodeleben. Sie können ganz andere Nährstoffe aufnehmen und später in vielfältigen Aromen im Wein abbilden. Ein Wert der auch analytisch messbar ist. Und zwar im sogenannten zuckerfreien Extrakt. Was das ist und bedeutet, werden wir bei einem anderen Artikel näher beschreiben.


Gudrun und Mathias im dauerbegrünten Weinberg

Wir wünschen viel Freude beim Erkunden der unterschiedlichen Weinbaukulturen und beim Entdecken der Vielfalt der Weine.


Gudrun und Mathias, La Villa Mergo

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